Ein psychisches Trauma kann dann entstehen, wenn eine Person einem katastrophalen Geschehen ausgesetzt wird, das durch seine überwältigende Intensität, Plötzlichkeit und Bedrohlichkeit eine Abwehr oder ein Entkommen unmöglich macht. Ein Trauma führt aber nicht zwangsläufig zu einer psychischen Störung.
Eine „Posttraumatische Belastungsstörung" wird nur dann diagnostiziert, wenn der Betroffene nach einem erlebten Trauma anhaltend unter folgenden Symptomen (nach ICD-10) leidet:
- sich aufdrängende, belastende Gedanken und Erinnerungen (Intrusionen, d.h. Bilder, Alpträume, Flashbacks) an das Trauma oder Erinnerungslücken (partielle Amnesie)
- Übererregungssymptome (Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, vermehrte Reizbarkeit, Affektintoleranz, Konzentrationsstörungen)
- Vermeidungsverhalten (Vermeidung traumaassoziierter Stimuli)
- emotionale Taubheit (allgemeiner Rückzug, Interessenverlust, innere Teilnahmslosigkeit)
Die Symptomatik kann unmittelbar (akute PTBS) oder auch mit (z. T. mehrjähriger) Verzögerung nach dem traumatischen Geschehen (late-onset PTBS) auftreten.
Eine
Verhaltenstherapie besteht aus drei Phasen:
Stabilisierungsphase: Hierbei steht das Schaffen einer „sicheren Umgebung", in der Sie vor weiteren Traumatisierungen geschützt werden, im Fokus. Des Weiteren werden Sie Strategien zur Regulierung schmerzhafter Gefühle erlernen und wir werden uns interpersonellen Problemen widmen, die sich aus der traumatischen Erfahrung ergeben haben könnten.
Nach ausreichender Stabilisierung findet in einer
zweiten Phase die Auseinandersetzung bzw. Konfrontation mit den Erinnerungen, Gefühlen und Bildern des traumatischen Ereignisses statt. Ziel ist dabei die psychische Verarbeitung der belastenden Erinnerungen, so dass sie im Gedächtnis nicht mehr als Bruchstücke gespeichert sind, sondern in die übrigen Lebenserinnerungen integriert werden können. Dabei entwickeln Betroffene oft auch eine neue Bewertung der Ereignisse und ihrer eigenen Rolle darin.
Untersuchungen haben gezeigt, dass Therapien, in denen eine Konfrontation mit dem Trauma stattfindet, deutlich erfolgreicher sind als Therapien ohne Traumakonfrontation.
Die Integrationsphase stellt den letzten Behandlungsabschnitt dar. In dieser Phase werde ich Sie dabei unterstützen, wieder in ihren Alltag zurückzufinden und ihr Leben alleine zu bewältigen. In dieser Phase kann es auch hilfreich sein, den Aufbau neuer Hobbies und Aktivitäten zu fördern, soziale Fähigkeiten zu verbessern und Beziehungsprobleme oder berufliche Schwierigkeiten, die sich durch das Trauma ergeben haben, zu bearbeiten. Schließlich lernen Sie, wie sie mit einem Rückfall bzw. einem Wiederauftreten einzelner Symptome umgehen können.